Akha People und Mountain money
Der Morgen
beginnt grau verhangen. Wir fahren über eine private Straße in südwestlicher
Richtung. Dies sei die Straße nach Chiang Rai in Thailand, versichert Sai Di.
Die Straße ist akzeptabel, sieht man von den zahlreichen Motorrädern und
Schweinen ab, die unablässig die freie Fahrt erschweren. Nach 45 Minuten
erreichen wir einen Pass, der auf beiden Seiten mit Buden gesäumt ist, die vom
Gemüse bis zum Öl alles für den Reisenden verkaufen. Fast alle Fahrzeuge halten
hier. Busse kühlen mit Wasser ihre Motoren, PKW Fahrer ihre Reifen und die mit
ihren „Chinese Buffalos“ füllen noch einma großzügig Wasser in ihren
Kühlertank, bevor es auf der anderen Seite hinabgeht.
Von hier aus
folgen wir zu Fuß der heutigen Etappe.
Wir sind auf ca 1000 Meter Höhe.Die Luft ist
angenehm frisch. Wir durchqueren ein Teefeld, Reste der Briten, akkurat
geschnitten. Die
Teequalität tauge jedoch nur für eine 2. Qualität. Der Tee wird hier
typischerweise getrocknet und über dem Feuer geräuchert. Je nach Boden kann er
eine gelbe oder rote Farbe aufweisen. Mit einem Kilopreis von 3000 kyat
erscheint er preiswert. Nur wenn die Chinesen kommen und in großen Mengen
bestellen, schnelle der Preis um das zehnfache empor. Bald verlassen wir die
Strasse und folgen einem schmalen Pfad durch Reisfelder und dichten Wald. Nach
1 ½ kommt das erste Dorf in Sicht. Hier leben drei verschiedene Religionen
zusammen, erklärt Sai-Di. Buddhisten, Baptisten und Animisten. Das habe
Vorteile für die animistischen Neugeborenen. Habe ein Neugeborenes auch nur den
geringsten Makel, wurde es früher getötet, weil man glaubte, es bringe Unglück.
Heute können Eltern und Kind diesem Schicksal entgehen, wenn sie die Religion
wechselten. Das gleiche gelte auch für Zwillinge, Gaumenspalten oder die
kleinste Schramme.
Am Ortseingang erwarten uns drei
Akha Frauen in voller Tracht. Auch bei ihnen ist die Grundfarbe ihrer Kleidung
Indigo. Sie besteht aus einer Hose, einer knielangen Jacke und einer kurzen
Jacke. Dazu tragen sie einen schmalen Gürtel aus bunten Perlen, Stoff oder
silbernen Gliedern und einen Schurz aus überwiegend weißen Perlenschnüren. Das
auffälligste jedoch ist die 1 kg schwere Haube, die aus Silbermünzen, -kugeln
und einem trapezförmigen Rückteil besteht. Die Seitenteile der Haube ist mit
Perlen und Perlschnüren besetzt, die wie eine Perücke auf die Schulter fallen.
Andere Perlschnüre fallen wie eine Halskette unter dem Kinn und bedecken die
Vorderseite des Halses.
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